Freitag, 4. November 2016

Eine interessante Begegnung


Ich bin vor etwa 2 Wochen mit dem Zug von Helsingfors nach Vasa gefahren und zufällig mit einer Lehrerin, die an einem Gymnasium in Korsholm (in der Nähe von Vasa) unterrichtet, ins Gespräch gekommen. Als sie gehört hat, dass ich aus Österreich komme, hat sie mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte einen Tag lang als "Gastlehrerin" Deutsch zu unterrichten. Ich habe natürlich sofort zugesagt, da ich letzten Mai schon einmal einen Vortrag über Österreich an einem Gymnasium in Kronoby gehalten habe und mir dies große Freude bereitet hat.

Ein guter Freund von mir meinte einmal, dass ich "Österreichs Repräsentantin" in Finnland bin, da ich häufig gefragt werde, ob ich nicht etwas über Österreich erzählen könnte. Ein bisschen hat er Recht, da die meisten Finnen, die Deutsch lernen, hauptsächlich auf Deutschland fixiert sind und nicht wissen, dass auch in Österreich österreichisches!-Deutsch gesprochen wird.

Samstag, 29. Oktober 2016

Hat Finnland keine Brotkultur?


Habt ihr schon einmal finnisches Brot aus dem Supermarkt probiert? Ich würde es am liebsten aus dem Fenster hinaus werfen!

Leider ist es in Finnland (zumindest in Vasa) ein schwieriges Unterfangen ein frisches Brot zu kaufen Selbst wenn ich mich jetzt auf das Fahrrad schwingen und wie eine Wilde durch die Gegend düsen würde, würde ich weit und breit keinen richtigen Bäcker finden! Scheinbar ist der Beruf Bäcker hierzulande noch nicht erfunden worden.

Selber backen funktioniert leider auch nicht, da ich (noch) nicht über die notwendigen Arbeitsutensilien verfüge. (So nebenbei erwähnt: Ich bin immerhin stolzer Besitzer eines Handmixers!)

Wie ihr seht, ich kann es drehen und wenden wie ich will. Ich werde also bis auf weiteres von Reissumies (Roggenlaibchen) ernähren.




Donnerstag, 20. Oktober 2016

Studentenzimmer "Sauna is included"

Ein typisches finnisches Studentenzimmer kann für einen Nicht-Finnen sehr unterhaltsam und abenteuerlich sein. Und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. :)

Habt ihr euch für ein Zimmer im Studentenheim entschieden, dann flattert bald darauf die Monatsrechnung in euren Briefkasten. Darauf seht ihr dann Mietpreis für das Zimmer (ich musste auch noch einen zusätzlichen Betrag für die Möbel, die schon vorhanden waren, bezahlen). Besonders amüsant fand ich den Zusatz "Sauna is included". Mir war zwar bewusst, dass Finnland das Land der Sauna ist, aber nicht, dass mich die Sauna bis ins Studentenheim verfolgt.

Die Preise für ein Zimmer können zwischen 250 und 400€ variieren. Das hängt vor allem davon ab, ob ihr in einem Box-Apartment wohnt und euch Bad und Küche mit anderen Studenten teilen müsst oder ob ihr alleine in einem Studio-Apartment wohnt.

Jede Wohnung verfügt auch über ein Badezimmer und eine kleine Kochecke und falls ihr Glück habt auch einen Backofen. Und für die, die zu faul sind, das Geschirr abzutrocknen, hat Finnland die perfekte Lösung kreiert: Einfach das Geschirr in den Schrank stellen und abtropfen lassen! :)


Samstag, 9. Juli 2016

Beginnt 2017 ein neuer Lebensweg?


Vor etwa 2 Wochen gab meine Universität überraschend bekannt, dass das Institut für Sprachen samt Lehrer und Studenten nächstes Jahr nach Jyväskylä umsiedelt. Es werden sozusagen 2 Institute zusammen gelegt. Das bedeutet auch, dass an der Uni Vasa ab nächstes Jahr keine Sprachen mehr studiert werden können. 

Mich betrifft dieser Beschluss nicht direkt, da ich mein Masterstudium nächstes Jahr abschließen werde. Allerdings habe ich mit dem Gedanken gespielt, noch ein weiteres Studium dran zu hängen. Sollte ich dieses Vorhaben umsetzen, dann müsste ich ebenfalls in die neue Stadt umziehen, da mein Studienrecht automatisch mitübertragen wird. Es würde mich auf jeden Fall reizen, noch einmal einen Neuanfang zu wagen. Ob dieser Neuanfang in Ostfinnland sein wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Was jedoch dagegen spricht ist, dass hier so gut wie kein Schwedisch gesprochen wird. Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, bin ich dem Finnischen auch nach 2 Jahren noch immer nicht mächtig. *räusper*

Eine neuer Lebensweg könnte auch bedeuten, dass ich Finnland nächstes Jahr verlassen werde und in ein anderes nordisches Land ziehe. Dieser Schritt würde mir allerdings verdammt schwer fallen, da ich alle meine neu gewonnenen Freunde hier zurück lassen müsste. 

Aber egal für welchen Weg ich mich entscheiden werde, es warten auf jeden Fall neue, spannende Herausforderungen auf mich. Und darauf freue ich mich schon..





Freitag, 20. Mai 2016

Immer wieder Freitags


Heute war der Tag des Experimentes. Nach langem Zögern konnte ich mich endlich dazu entschließen einen finnischen Frisör aufzusuchen. Ich hatte immer die Befürchtung, dass ich den Laden mit blauen Haaren und Kurzhaarschnitt verlassen werde. Es ist nämlich gar nicht so einfach dem Frisör auf Schwedisch zu erklären, wie die Frisur aussehen soll. Auch wenn ich schon ziemlich gut Schwedisch spreche kommt es hier und da doch zu Missverständnissen. Meine Befürchtungen haben sich Gott sei Dank nicht bewahrheitet. Meine Haare sind jetzt wieder schön goldblond. :)

Ansonsten habe ich den Tag heute etwas ruhiger angehen lassen, da ich die letzten Wochen sehr viel unterwegs war und viel mit Freunden unternommen habe. Ich habe daher den freien Nachmittag genutzt, um meine Wäsche zu waschen und das Badezimmer zu putzen. 

Ich werde heute etwas früher ins Bett gehen, da ich morgen wieder den ganzen Tag mit Freunden unterwegs bin. Bevor ich in das Land der Träume verschwinde, mache ich es mir noch auf meinem Bett gemütlich und schaue mir ein paar Youtube Videos an. 

Einen schönen Abend wünsche ich euch!





Donnerstag, 19. Mai 2016

Immer wieder Donnerstags


"Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden."

Ich durfte den heutigen Tag mit sehr lieben Menschen verbringen. Wir haben uns alle in meiner kleinen, aber feinen Behausung getroffen und zusammen gekocht und stundenlang Monopoly gespielt. Nebenbei haben wir auch den neuesten Klatsch und Tratsch ausgetauscht.

Mir ist heute auch eines klar geworden: Ich bin sehr froh, in Finnland Freunde fürs Leben gefunden zu haben. Ansonsten wäre es, glaube ich, ganz schön einsam hier.

Ansonsten gibt es heute nicht mehr zu erzählen, denn ihr wollt bestimmt nicht zum 100. mal lesen, dass ich wieder Brei mit Heidelbeeren zum Frühstück gegessen habe. ;)

Wir sehen uns dann morgen bei Immer wieder Freitags!

Mittwoch, 18. Mai 2016

Immer wieder Mittwochs


Heute hat es fast den ganzen Tag geregnet. Wieder einmal. Aber nach dem Frühstück habe ich mich trotzdem aus dem Haus gewagt, da ich nicht so gerne ein Stubenhocker bin. Wobei ich zugeben muss, dass ich nur bis zum nächsten Kaffeehaus gekommen bin. Dort habe ich ich den ganzen Vormittag verbracht um den neuesten Klatsch und Tratsch mit einer Freundin auszutauschen. Diese weißen Dinger auf dem Schokokuchen (mit Lakritzefüllung!) sind übrigens Marshmallows. Für Nicht-Finnen ist diese Kombination etwas gewöhnungsbedürftig.




Am Nachmittag  habe ich noch einen Abstecher in den City Market (größter Lebensmittelmarkt in Vasa) gemacht und mir ein paar Kosmetikartikel gekauft, die ich für meine Reise benötige. Anschließend bin ich wieder nach Hause gedüst, da der Regen wieder stärker wurde.



Bevor ich ins Bett gehe werde ich noch Skypen und mir etwas gutes kochen. Vielleicht Spinatspätzle. :)

Fortsetzung folgt morgen mit Immer wieder Donnerstags!

Dienstag, 17. Mai 2016

Immer wieder Dienstags


Der heutige Tag ist wortwörtlich ins Wasser gefallen. Ich habe mir heute extra früh den Wecker gestellt, da ich am Vormittag ins Kaufhaus wollte, um mir ein paar neue, wasserfeste Schuhe zu kaufen. Da bei dem Wetter nicht mal meine Katze vor die Tür gehen würde, habe ich einen Teil meiner heutigen Pläne verworfen. Stattdessen habe ich begonnen das Chaos in meinem Zimmer zu beseitigen. Ich hatte in den letzten Wochen viel für die Uni zu erledigen und habe daher alle meine Lernunterlagen auf einen Haufen geworfen. 

Zu Mittag hat es kurz aufgehört zu regen. Ich habe daher das regenfreie Zeitfenster genutzt, um zur Bibliothek zu radeln und die nächste Ladung an Büchern zurück zu bringen. Danach habe ich mich mit ein paar Freunden zum Mittagessen am Campus getroffen. Eigentlich wollte wir anschließend noch ein wenig durch die Stadt flanieren. Jedoch hat es wieder begonnen in Strömen zu regnen und daher sind wir in der Mensa geblieben und haben dort Kaffee getrunken und Zimtschnecken gegessen.


2 Stunden später.. kaum zu glauben, es hat aufgehört zu regnen

Montag, 16. Mai 2016

Immer wieder Montags


Immer wieder Montags, zwischen dem Aufstehen und der morgendlichen Dusche, erstelle ich mir geistig einen Zeitplan für die gesamte Woche und das was mir wichtig erscheint, notiere ich mir in meinen Terminkalender. Heute habe ich den Entschluss gefasst, mal eine Woche lang - jeden Tag über meinen Alltag zu bloggen.

Aufgewacht bin ich heute bereits um 6:30 Uhr, mehr unfreiwillig als freiwillig. Aber je näher die Sonnenwende rückt, desto früher wird es in der Nacht heller. An einen gesunden Schlaf ist dann nicht mehr zu denken. So richtig aus den Federn gekommen bin ich etwa um 6:45. Ich würde nicht behaupten, dass ich ein Morgenmuffel bin, aber ich bleibe immer 15-20 Minuten länger im Bett liegen bevor ich den Tag so richtig starte.

Zum Frühstück gab wie üblich Haferbrei mit Heidelbeeren und meinen heiß geliebten Schwarztee - sehr spektakulär, ich weiß. Nebenbei habe ich Nachrichten gelesen und mir überlegt, was ich die Woche alles so machen könnte. Momentan gibt es aber nicht so viel zu planen, da ich ich seit 2 Wochen unterrichtsfrei habe. Das bedeutet aber nicht, dass ich nichts mehr für die Uni zu hätte. Ich muss noch eine Seminararbeit fertig schreiben. Aber so ein bisschen kann ich doch in den Tag hinein leben. Ist auch mal schön.

Nach dem morgendlichen Wasch-ritual bin dann zur Uni geradelt, um ein paar ausgeliehene Bücher zur Bibliothek zurück zu bringen. Aber leider liegen zu Hause noch immer um die 25 Bücher herum, da nicht so viele Bücher in meinen Rucksack passen. The same procedure as today - morgen bringe ich die nächste Ladung zurück.

Danach habe ich mich mit ein paar Studienkollegen und einem Lehrer auf dem Campus zum Bingo spielen getroffen. Wir haben es auf Dänisch gespielt, um die dänischen Zahlen ein wenig zu üben. War sehr effektiv muss ich sagen, die dänischen Zahlen beherrsche ich jetzt perfekt.

Am späten Nachmittag war ich wieder zu Hause und habe mir sozusagen mein verspätetes Mittagessen zubereitet. Es gab Spinatnudeln mit Tomatensoße und dazu einen Salat - ebenfalls wie mein Frühstück sehr spektakulär. Nebenbei habe ich ein paar Youtube-Videos angeschaut und mich mit Freunden für morgen verabredet. Wir planen ein gemeinsames Mittagessen.

Den Abend lasse ich jetzt noch gemütlich mit einer Tasse Tee ausklingen und dann geht es auch schon bald ins Bett.

Fortsetzung folgt morgen mit Immer wieder Dienstags. Eine gute Nacht wünsche ich euch!

Donnerstag, 12. Mai 2016

Der schiefe Bücherturm von Pisa


Ich musste heute feststellen, dass in bereits 3 Wochen das wahrscheinlich größte Abenteuer (Färöer) meines Lebens beginnt. So langsam bekomme ich ein wenig Panik, da

... sich meine vielen Bibliotheksbücher langsam zu einem schiefen Bücherturm von Pisa türmen und ich sie alle noch alle in die Bib zurückbringen muss.
... ich vor der Abreise noch ein paar Blogeinträge verfassen möchte
... mein Zimmer noch nicht besenrein ist
... die Reisetickets noch nicht ausgedruckt sind
... ich die Seminararbeit noch vollenden muss
... ich "Nervennahrung" für unterwegs besorgen muss
... ich vor den Ferien noch einmal alle meine Freunde besuchen möchte
... usw.

Wenn ich mir meine To Do Liste so ansehe, dann habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit wie Sand durch die Finger rinnt. Sand gibt es in Finnland übrigens massenhaft. :)





Donnerstag, 5. Mai 2016

Im Schneckentempo nach Dänemark


Wer mich besser kennt, der weiß, dass ich unheimlich gerne im Schneckentempo durch die Weltgeschichte reise. 

Da ich bald von Finnland auf die Färöer reisen werde, um dort die Sommeruniversität zu besuchen, werde ich die Anfahrt nutzen, um mal wieder mit Zug und Fähre durch die Gegend zu brausen.

Ich befinde mich zur Zeit noch in der Planungsphase, jedoch habe ich folgende Reisevariante ins Auge gefasst:
Bahnhof Tammerfors

Meine Reise beginnt genau in einem Monat (in aller Herrgottsfrühe) am Vasa-Bahnhof. Von dort aus fahre ich mit einem Zug nach Abo (fi. Turku). Die reine Fahrzeit beträgt etwa 4h, mit Umstieg in Seinäjoki und Tammerfors (fi. Tampere) etwa 4,5h. Am späten Abend besteige ich dann eine Fähre Richtung Stockholm. Jedoch habe ich vorher 5h Aufenthalt in Abo und daher werde ich die Zeit nutzen, um ein wenig durch die Stadt zu flanieren. Von Stockholm fahre ich weiter mit einem Schnellzug über die Öresundbrücke nach Kopenhagen. 

Ich bin schon gespannt wie ein Flitzbogen wie das dann mit der Grenzkontrolle zwischen Schweden und Dänemark gehandhabt wird, da ich (ob ich will oder nicht) die besagte Öresundbrücke überqueren muss.

Dänemark ist jedoch nicht mein eigentliches Zielland, sondern nur so eine Art Zwischenstopp. Von Kopenhagen fliege ich dann weiter mit dem Flugzeug Richtung Färöer.




Sonntag, 10. April 2016

Sommeruniversität - ein Traum wird wahr!


Erfreuliche Nachrichten aus Finnland! Ich habe ein Stipendium für einen Sommerkurs an einer einer nordischen Universität erhalten!

Ich verrate euch aber erst im Sommer, wo genau ich studieren werde. Bis dahin könnt ihr ja schon mal wild spekulieren. Kleiner Tipp: Der Ort liegt in der Einöde und die Anreise dahin ist ein wenig abenteuerlich!

Im Laufe der nächsten Woche erhalten ich dann mehr Infos über die Höhe des Stipendiums, wo sich meine Unterkunft befindet und welche Unterlagen ich für den Kurs benötige. Soweit ich gehört habe, deckt das Stipendium einen Teil der Flugkosten und der Unterkunft ab.

Nachtrag 1.6.2016

Das Geheimnis ist endlich gelüftet! Ich werde den gesamten Juni auf den Färöer-Inseln studieren. :)

Wohnen werde ich übrigens privat - entweder bei einer Familie oder in einer Ferienunterkunft. Genaueres erfahre ich aber erst bei meiner Ankunft.

Ich hoffe, dass es in meiner Unterkunft einen Internet-Anschluss gibt. Denn ich würde euch gerne an meinem Studium und dem färöischen Alltag teilhaben lassen. Sollte dies nicht der Fall sein, dann folgt etwas später ein ausführlicherer Bericht mit Fotos.







Freitag, 1. April 2016

Meine "Post-Erasmus Depression"


Ja ihr habt richtig gelesen! Ich habe meine "Karriere" in Finnland nicht als Master-, sondern als Erasmus-Student begonnen und das ist noch nicht einmal 2 Jahre her.

Aber alles der Reihe nach..

Am 15. August 2014 setzte ich das erste Mal so richtig einen Fuß nach Finnland. Mein erster Eindruck von Finnland war allerdings nicht gerade positiv. Am liebsten wollte ich sofort wieder kehrt machen, da es an diesem Tag wie aus Kübeln gegossen hat. Der erste "große Schock" war jedoch schnell wieder vergessen, da sich bereits am nächsten Tag das Wetter von seiner besten Seite gezeigt hat. Ich bin daher schon zeitig aus dem Haus gegangen, um einen Morgenspaziergang zu unternehmen. Als ich dann das erste Mal das Meer sah, war es um mich geschehen. So verrückt es vielleicht klingen mag, ich wusste bereits in diesem Moment, dass ich von hier nicht mehr so schnell weg möchte.

Da mir auch die Kurse an meiner Uni sehr gut gefallen haben, habe ich mich schon relativ früh mit dem Gedanken befasst, den Master ganz in Finnland zu absolvieren. Genau das hat allerdings meinen Spaß am Auslandsjahr ein wenig getrübt. Ich konnte die Zeit hier nicht immer so richtig genießen, da ich mir ständig den Kopf darüber zerbrochen habe, ob ich einen Studienplatz bekomme oder nicht. Die fixe Zusage erhielt ich erst im Mai 2015, also kurz vor meiner Heimreise.

Im Nachhinein betrachtet kann ich sagen, dass mich die "berühmte Post-Erasmus Depression" voll erwischt hat. Ich konnte mir auch nicht mehr vorstellen, zu Hause dann einfach so weiter zu machen wie vorher, da ich nicht mehr die gleiche Person wie vorher war. Ich möchte nicht sagen, dass sich meine Persönlichkeit vollkommen verändert hat, jedoch bin reifer und auch selbständiger geworden. Ich hatte auch das Gefühl, dass meine ehemalige Studienstadt Wien zu klein geworden ist. (Bin von einer Metropole in ein Kaff gezogen, haha ;)



Meine zweite Heimat <3








Sonntag, 6. März 2016

Alle Finnen sind Großgrundbesitzer!


Eigentlich sollte ich besser schreiben, dass alle Finnen Großgrundbesitzer sein KÖNNTEN.

An sich hat Finnland ja eine Fläche von 300.000 km². Es wäre also genug Platz für 5,4 Millionen Finnen vorhanden. Das Problem ist nur, dass ca. 75% der Landfläche mit Wald bedeckt ist und einfach mal so den Wald roden ist gesetzlich gesehen nicht möglich. Hinzu kommt noch die Seeplatte mit seinen mehr als 42.000 Seen.

Aber wozu so viel Geld für ein eigenes Grundstück ausgeben, wenn es auch eine günstigere Alternative gibt, nämlich das Jedermannsrecht. Das bedeutet, dass ihr theoretisch an jeder belieben Stelle euer Zelt aufschlagen und dort übernachten könnt (von Nachbars Garten würde ich euch allerdings eher abraten!). Das gleiche Recht gilt übrigens auch in Norwegen und Schweden.


Samstag, 5. März 2016

Zu Fuß nach Finnland - Anreise einmal anders

Wenn ich mit dem Flugzeug unterwegs bin, dann habe ich das Gefühl, dass das Leben in Hochgeschwindigkeit an mir vorbei rauscht. Kennt ihr das auch?

Wäre es nicht aufregender zu Fuß nach Finnland zu gehen? Wir würden viele neue Erfahrungen sammeln und neue Bekanntschaften knüpfen, vielleicht sogar Freunde für das Leben finden. Jedoch müssen wir die Idee schnell wieder über Bord werfen, da wir seit der Einsetzung des Auto-Zeitalters nicht mehr in der Lage sind, so weite Distanzen zu Fuß zu bewältigen.

Ich habe daher noch einen anderen Vorschlag für besinnliches Reisen. Wohnt ihr im deutschsprachigen Raum, dann könnt ihr Finnland mit Zug und Fähre in 2-3 Tagen erreichen. Ich möchte euch eine Variante vorstellen, die ich schon selber gefahren bin:
Göteborg Hafen

Ihr startet am besten in Kiel und nehmt die Fähre (Stenaline) Richtung Göteborg.

Seid ihr in Göteborg angekommen, fährt ihr mit der Straßenbahn 3 oder 9 zum Hauptbahnhof und steigt in einen Zug Richtung Stockholm um. Es lohnt sich auf jeden Fall, das Zugticket etwa 1-2 Monate im Voraus zu kaufen, denn je näher die Abfahrt rückt, desto teurer wird das Ticket. Verfügt ihr über eine schwedische Studenten- oder eine SJ-Vorteilskarte, dann zahlt ihr für die Strecke etwa 20€. Die Zugtickets könnt ihr ganz bequem bei SJ im Onlineshop kaufen.

In Stockholm nehmt ihr dann vom Hauptbahnhof einen Shuttlebus, der euch zum Hafen bringt. Von dort steigt ihr dann eine weitere Fähre um, entweder nach Helsinki oder Turku (Viking Line). 

Ihr könnt natürlich auch euer Auto auf die Fähre mitnehmen und die Strecke Göteborg-Stockholm dann mit eurem Fahrzeug zurücklegen. Ihr kommt aber sicher günstiger davon, wenn ihr sozusagen nur als Fußgänger einschifft.

Dienstag, 16. Februar 2016

Warum ich in Finnland gestrandet bin..


Es war eigentlich nie mein Plan, den Master in Finnland zu absolvieren. Ich wollte ursprünglich nach Norwegen oder Schweden, da ich in meinem Heimatland skandinavische Sprachen studiert habe. Vor dem Master-Studium wollte ich allerdings noch ein Erasmus-Jahr absolvieren, da ich unbedingt meine Sprachkenntnisse verbessern wollte. Ich habe mich daher für Bergen und Umea beworben. Da aber es aber zu viele Bewerber für diese Städte gab, wurde mir dann ein Platz in Vasa zugewiesen.

Es ist dann einfach so gekommen, wie es kommen musste. Ich konnte es mir nicht mehr vorstellen aus Finnland weg zu gehen. Deshalb habe ich dann auch meinen ursprünglichen Plan über den Haufen geworfen und habe mich stattdessen für Vasa entschieden. Bis jetzt habe ich es nicht bereut. :)








Montag, 18. Januar 2016

Winterschuhe mit Allradantrieb..


.. könnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen, da ich in der Winterzeit meistens zu Fuß unterwegs bin - und das im Schneckentempo.

In Finnland herrscht nämlich so gut wie auf allen Gehsteigen und Straßen (ausgenommen Autobahnen) Streuverbot, da das Salz negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. 

Solange Schnee am Boden liegt, kommt man halbwegs ohne Probleme vorwärts. Problematisch wird es nur, wenn es zu regnen anfängt, da sich dann der Gehsteig in eine Eislaufbahn verwandelt. Ich habe mir deshalb Winterschuhe mit Spikes zugelegt. Ja, solche Schuhe gibt es wirklich!!!

Mittwoch, 13. Januar 2016

Der schwedische Buchklub - Kursbeschreibung


Vielleicht habt ihr euch ja schon einmal gefragt, wie mein Studienalltag auf der finnischen Uni so aussieht?


Ich möchte euch daher den Kurs "Der schwedische Buchklub", den ich zur Zeit absolviere, näher vorstellen. 

Arbeitsaufwand: 3 ECTS
Unterrichtssprache: Schwedisch
Gruppengröße: 9 Studenten

Heute hatte ich endlich die erste Einheit.

In Finnland beginnt man nicht sofort mit dem Unterricht, sondern es ist generell üblich, dass sich alle Studenten und auch der Lehrer erst mal vorstellen - wie man heißt, woher man kommt und welches Fach man studiert. Ich finde das immer sehr schön, da auf diese Art und Weise das Eis schneller gebrochen wird. Die Finnen sind oft sehr zurückhaltend.

Danach wurde das Organisatorische besprochen. Ich konnte mir einen schwedischen Roman aussuchen, den ich gerne lesen und in einer Präsentation vorstellen möchte. Außerdem habe ich heute auch schon meinen Termin für das Referat bekommen. 

Zum Schluss konnten wir noch erzählen, welche Romane uns bisher am meisten beeindruckt haben, welcher Bücher wir als Kind gelesen haben und ob wir Bücher auch in anderen Sprachen lesen. 

Die nächste Einheit findet Ende Februar statt. Bis dahin haben wir keinen Unterricht, da wir den Roman lesen und das Referat vorbereiten müssen. 



Samstag, 9. Januar 2016

14 h-Anreise nach Finnland


Seit gestern bin ich wieder in meinem geliebten Finnland! Diese Tatsache an sich ist alleine nicht spektakulär genug, um jetzt einen Bericht darüber zu verfassen. Jedoch war die Anreise ziemlich aufregend!
Neusiedlersee - Grenze Österreich-Ungarn


Flug nach Helsingfors


Die Fahrt zum Flughafen und auch der Flug von Wien nach Helsingfors problemlos vonstatten gegangen. Es gab auch wieder meinen heiß geliebten Blaubeersaft, den ich immer nur im Flugzeug trinke. Ist sozusagen ein Festtagsgetränk für mich!



Im Kreis fahren



Nach der Ankunft hatte ich etwa 1,5 Stunde Zeit, um meinen Anschlusszug Richtung Oulu zu erreichen. Es ist übrigens nicht mehr notwendig, mit dem Flughafenbus nach Helsinki zum Bahnhof zu fahren, da es jetzt eine Ringbahn gibt, mit der man nach Tikkurila fahren kann, denn dort bleiben üblicherweise alle Fernzüge stehen, die aus Helsinki kommen.

Ich bin auch mit besagter Ringbahn Richtung Tikkurila unterwegs gewesen. Hier ist auch schon die erste Panne passiert, an der ich allerdings selbst Schuld war. Ich bin nicht in Tikkurila ausgestiegen, sondern einfach weiter gefahren. Warum, das weiß keiner. Scheinbar war ich mit meinen Gedanken schon in Vasa. Aber so schlimm war es dann nicht, da die Ringbahn, wie der Name schon sagt, im Kreis fährt. 



Langer Aufenthalt  in Tikkurila


Nach meiner unfreiwilligen Kreisrundfahrt bin ich dann doch noch in Tikkurila gelandet. Ich hatte schon Angst, dass ich meinen Anschlusszug verpasst habe. Wegen der Kälte hatten jedoch alle Fernzüge Verspätung oder sind sogar ersatzlos gestrichen worden. 

Da die Züge immer scheinbar wie aus dem Nichts eingefahren sind, musste ich ziemlich lange am Bahnsteig stehen. (Räusper.. Mein Finnisch ist leider so schlecht, dass ich die Durchsagen nicht verstehen konnte) Immerhin konnte ich die Zeit am  Bahnsteig sinnvoll nutzen und mich etwas fortbilden. Ich habe nämlich herausgefunden, dass man mit dem Nachtzug von Tikkurila nach St.Petersburg oder Moskau fahren kann.



Schienenersatzverkehr


Irgendwann kam dann auch mein mein Fernzug, mit dem ich dann bis nach Seinäjoki gefahren bin. Da mein Anschlusszug in Seinäjoki gestrichen wurde, gab es dann einen Schienenersatzverkehr mit Bussen. Eine feine Sache, sage ich euch. Ansonsten wär ich gestern wahrscheinlich nicht mehr nach Hause gekommen.

Samstag, 2. Januar 2016

Finnland gehört zu Skandinavien!


Nein, ich bin nicht von allen guten Geistern verlassen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass Finnland, geographisch gesehen, nicht zu Skandinavien gehört. Aber sprachlich gesehen irgendwie schon. 

Finnlandschwedisch vs. Reichsschwedisch

Immerhin ist Finnlandschwedisch ja die zweite Amtssprache von Finnland. Und (Finnland)Schwedisch ist ja bekanntlich eine skandinavische Sprache. Ich würde allerdings Finnlandschwedisch und Reichsschwedisch (Schwedisch in Schweden) nicht unbedingt in einen Topf werfen, da sich Finnlandschweden als schwedischsprachige Finnen betrachten. Auch Aussprache und Wortschatz ist nicht immer identisch ist. 

Finnland vs. Schweden


(Wikipedia)
Offiziell mögen sich die Finnen und die Schweden nicht so gerne, da Finnland bis Anfang des 19. Jahrhunders ein Teil Schwedens war (Daher wohnen auch Finnlandschweden in Finnland). Aber viele Finnlandschweden befassen sich trotzdem mit reichsschwedischer Literatur, da die Auswahl an finnlandschwedischen Büchern oder Zeitungen nicht allzu groß ist. Das liegt vor allem daran, dass nur 5% der finnischen Bevölkerung Finnlandschwedisch als Muttersprache spricht. 

West- vs. Südküste

Wie ihr an der Abbildung sehen könnt, leben die meisten Finnlandschweden an der West- (Region Österbotten) und Südküste. Offziell sind diese Regionen zweisprachig (Finnisch und Finnlandschwedisch). Aus eigener Erfahrung funktioniert die Zweisprachigkeit am besten in Österbotten. Hier können fast alle Finnen perfekt auf beiden Sprachen kommunizieren. Im Süden, wie etwa in Turku oder Helsinki, sieht es schon anders aus. Dort trifft man eher selten auf Finnen, die sowohl Finnlandschwedisch als Finnisch gleich gut beherrschen.